Archäologie Augusta Raurica

Grab einer Frau entdeckt an der römischen «Basiliastrasse»

Bei einer Grabung im Grenzbereich zu Augst fanden unsere Archäolog:innen ein eindrückliches Grab.

Veröffentlicht am: 23.11.2022 14:53

Während des Ausnehmens von Leitungsgräben am Busbahnhof in Augst/Pratteln schnitten die Bauarbeiter einen Schädel und ein Gefäss aus einem Grab an. Das Grab wurde daraufhin in Absprache mit der Bauleitung komplett freigelegt und dokumentiert.

Das Skelett war sehr gut erhalten, bis auf die Störung des Baggers im Kopfbereich. Gemäss den ersten Erkenntnissen des Anthropologen dürfte es sich um eine Frau zwischen 30 und 40 Jahren handeln, die rund 1.60 m gross war. Ihr wurden zwei Gefässe mitgegeben: ein Krug stand neben dem Kopf, ein weiteres Henkelgefäss neben dem rechten Fuss. Ausserdem fand die Ausgrabungsequippe weitere persönliche Schmuckgegenstände; die Frau trug am Kopf eine knöcherne Haarnadel und am linken Unterarm zwei Armringe aus Bronze.

Das Grab lag nördlich der «Basiliastrasse», die das römische Augusta Raurica mit Basel verband, im sogenannten Nordwestgräberfeld. Im Zeitraum zwischen dem 1. bis ins 4. Jh. n.Chr. wurden dort Bestattungen vorgenommen. Ersten Einschätzungen zufolge dürfte die Frau im 3. oder 4. Jh. n.Chr. beerdigt worden sein. Aus der näheren Umgebung sind insgesamt 46 Körpergräber bekannt, die in den 1960er und 1970er Jahren in der Rheinstrasse bzw. auf dem Areal des Kirchenzentrums Romana ausgegraben wurden.

Informationen zu aktuellen Ausgrabungen finden Sie jeweils hier: Augusta Raurica | Die Ausgrabungen in Augusta Raurica