Sammlungszentrum Augusta Raurica

Treffpunkt, Co-Working Space und Zukunftsatelier

Das neue Sammlungszentrum vereint die Arbeitsplätze, Werkstätten, Restaurierungslabors sowie das Depot für die archäologische Sammlung unter einem Dach. Der Arbeitstrakt ist dabei nicht nur Mitarbeitenden vorbehalten, sondern kann auch von Forschenden, Studierenden und Kulturschaffenden auf Anmeldung genutzt werden. Für Fachtagungen stehen ebenfalls Räume zur Verfügung.

Architekur

Das Gebäude liegt auf einer ausgleichenden Fundationsschicht über den bestehenden Ruinen der Römerstadt. Ein mit Stahlrahmen aufgespanntes, statisch-räumliches System, welches beliebig anpassbar und erweiterbar ist, gliedert die unterschiedlichen Arbeitsplätze und Funddepots. Von kleinteiligen Forschungsräumen über diverse Veranstaltungsräume bis hin zur grossen Halle der Fundstücke erlaubt das feldartige Raumkonzept eine Vielzahl an räumlichen und funktionalen Beziehungen. Zusammen mit den doppelgeschossigen Räumen bilden sie eine kollektive Identität für eine Institution, welche das erste Mal ein eigenes Zuhause hat.

Sammlung und Depot

Die Sammlung von Augusta Raurica umfasste bei der Eröffnung des Römermuseums 1957 noch 44'000 Objekte. Heute ist die Sammlung auf zwei Millionen Objekte angewachsen und gehört zu den weltweit am besten dokumentierten Sammlungen römischer Funde. Die Sicherung, Erhaltung und Erforschung dieser Fundobjekte ist einer der Kernaufträge von Augusta Raurica. Das Sammlungszentrum ermöglicht nun effiziente, ressourcenschonende und kostensparende Betriebsabläufe.

Im neuen Funddepot können ideale Bedingungen für die Lagerung der archäologischen Objekte garantiert werden. Eigens für Augusta Raurica hergestellte Klimaschränke sowie Fundboxen sorgen für optimale Luftfeuchtigkeit je nach Fundgattung. Dieses "Box in Box in Box-System" hat sich auch während der Umzugsarbeiten bewährt.

Archiv und Bibliothek

Die Sammlung von Augusta Raurica umfasst nicht nur archäologische Objekte, sondern auch ein Archiv mit mehr als 110'000 Fotos, Planzeichnungen und Tagebücher aus dem 19. Jahrhundert, sowie eine Fachbibliothek mit 15'000 Bänden.


Archäologie

Das Gebiet beim Osttor war in römischer Zeit ein Handwerker und Händlerquartier, durch das eine grosse Strasse ins Stadtzentrum führte. Grosse Teile dieses Areals wurden nur oberflächlich freigelegt und dokumentiert, die meisten Informationen stammen aus Luftbildern und Georadar-Prospektionen. In moderner Zeit wurde dieses Gebiet vor allem Landwirtschaftlich genutzt.

Nachdem das Areal beim Schwarzacker als Standort für das Sammlungszentrum ausgesucht wurde, musste der Schutz der im Boden verbleibenden archäologischen Befunde sichergestellt werden. Eine Aufschüttung und eine Bodenplatte aus Beton bewahren die römischen Schichten und ermöglichten einen Neubau.

Adresse

Schwarzackerstrasse 2, 4302 Augst

Besuch nur auf Voranmeldung.

Navigationshinweis: Bitte in Google Maps "Sammlungszentrum Augusta Raurica" eingeben. Die Anschrift ist in den meisten Navigationsgeräten noch nicht aktualisiert.

Leitfaden zum Bauen über den Ruinen

Broschüre zum Sammlungszentrum Augusta Raurica

Der Artikel zum Sammlungszentrum im Magazin 2021/2

Artikel zum Projektentwurf im Magazin 2014/2

Bauherrschaft
Bau- und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-Landschaft, Hochbauamt

Planung: Jonas Wirth, Judith Kessler, Marcel Weber, Marco Fabrizi

Realisierung: Stefanie Thomann, Jean-Pierre Hueber, Roland Borer

Nutzer
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Amt für Kultur, Römerstadt Augusta Raurica

Planer
ARGE Sammlungszentrum

Karamuk Kuo Architekten GmbH, Zürich

Rapp Architekten AG, Münchenstein

Daten

Projektierung: 2014–2015

Realisierung Etappe 1: 2019–2021

Realisierung Etappe 2: 2021–2022