Sammlungszentrum Augusta Raurica
Treffpunkt, Co-Working Space und Zukunftsatelier
Das neue Sammlungszentrum vereint die Arbeitsplätze, Werkstätten, Restaurierungslabors sowie das Depot für die archäologische Sammlung unter einem Dach. Der Arbeitstrakt ist dabei nicht nur Mitarbeitenden vorbehalten, sondern kann auch von Forschenden, Studierenden und Kulturschaffenden auf Anmeldung genutzt werden. Für Fachtagungen stehen ebenfalls Räume zur Verfügung.
Architekur
Das Gebäude liegt auf einer ausgleichenden Fundationsschicht über den bestehenden Ruinen der Römerstadt. Ein mit Stahlrahmen aufgespanntes, statisch-räumliches System, welches beliebig anpassbar und erweiterbar ist, gliedert die unterschiedlichen Arbeitsplätze und Funddepots. Von kleinteiligen Forschungsräumen über diverse Veranstaltungsräume bis hin zur grossen Halle der Fundstücke erlaubt das feldartige Raumkonzept eine Vielzahl an räumlichen und funktionalen Beziehungen. Zusammen mit den doppelgeschossigen Räumen bilden sie eine kollektive Identität für eine Institution, welche das erste Mal ein eigenes Zuhause hat.
Auszeichnungen
Der innovative Bau ist seit seiner Eröffnung bereits mehrfach ausgezeichnet worden:
Architekturpreise der Kantone: Auszeichnung Gutes Bauen 2023
Holcim Awards for Sustainable Construction: Acknowledgement Prize 2017 – 2018
Sammlung und Depot
Die Sammlung von Augusta Raurica umfasste bei der Eröffnung des Römermuseums 1957 noch 44'000 Objekte. Heute ist die Sammlung auf zwei Millionen Objekte angewachsen und gehört zu den weltweit am besten dokumentierten Sammlungen römischer Funde. Die Sicherung, Erhaltung und Erforschung dieser Fundobjekte ist einer der Kernaufträge von Augusta Raurica. Das Sammlungszentrum ermöglicht nun effiziente, ressourcenschonende und kostensparende Betriebsabläufe.
Im neuen Funddepot können ideale Bedingungen für die Lagerung der archäologischen Objekte garantiert werden. Eigens für Augusta Raurica hergestellte Klimaschränke sowie Fundboxen sorgen für optimale Luftfeuchtigkeit je nach Fundgattung. Dieses "Box in Box in Box-System" hat sich auch während der Umzugsarbeiten bewährt.
Archäologie
Das Gebiet beim Osttor war in römischer Zeit ein Handwerker und Händlerquartier, durch das eine grosse Strasse ins Stadtzentrum führte. Grosse Teile dieses Areals wurden nur oberflächlich freigelegt und dokumentiert, die meisten Informationen stammen aus Luftbildern und Georadar-Prospektionen. In moderner Zeit wurde dieses Gebiet vor allem Landwirtschaftlich genutzt.
Nachdem das Areal beim Schwarzacker als Standort für das Sammlungszentrum ausgesucht wurde, musste der Schutz der im Boden verbleibenden archäologischen Befunde sichergestellt werden. Eine Aufschüttung und eine Bodenplatte aus Beton bewahren die römischen Schichten und ermöglichten einen Neubau.
Adresse
Schwarzackerstrasse 2, 4302 Augst
Besuch nur auf Voranmeldung.
Navigationshinweis: Bitte in Google Maps "Sammlungszentrum Augusta Raurica" eingeben. Die Anschrift ist in den meisten Navigationsgeräten noch nicht aktualisiert.
Leitfaden zum Bauen über den Ruinen
Broschüre zum Sammlungszentrum Augusta Raurica
Der Artikel zum Sammlungszentrum im Magazin 2021/2
Artikel zum Projektentwurf im Magazin 2014/2
Bauherrschaft
Bau- und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-Landschaft, Hochbauamt
Planung: Jonas Wirth, Judith Kessler, Marcel Weber, Marco Fabrizi
Realisierung: Stefanie Thomann, Jean-Pierre Hueber, Roland Borer
Nutzer
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Amt für Kultur, Römerstadt Augusta Raurica
Planer
ARGE Sammlungszentrum
Karamuk Kuo Architekten GmbH, Zürich
Rapp Architekten AG, Münchenstein
Daten
Projektierung: 2014–2015
Realisierung Etappe 1: 2019–2021
Realisierung Etappe 2: 2021–2022