Sechserherr

1650 Sechserherr fig frei

«Mein Name ist Lucius Ciltius Cossus und unsere Familie lebt schon seit «ewigen Zeiten» in diesem Gebiet. Wie die Inschrift zeigt, hiess mein Vater Celtillus: Er war keltischer Herkunft, aber das habt Ihr bestimmt schon selber erraten. Aus meinem dreiteiligen Namen könnt Ihr ersehen, dass ich das römische Bürgerrecht besitze. Ich verrichte das Amt eines Sechserherrn und bin somit Mitglied einer Vereinigung für die zuverlässige und formvollendete Ausübung des Kaiserkultes. Im Gegensatz zu mir sind die meisten meiner Kollegen Freigelassene: Das Amt des Sechserherrn ist nämlich eines der wenigen prestigeträchtigen Ämter, für welches kein römisches Bürgerrecht verlangt wird. Reich muss man allerdings trotzdem sein, um sich dafür zu bewerben!"

Der Sechserherr ist durch eine Inschrift bekannt

Figur 8 Sechserherr

MERCVRIO

AVGVSTO SACR(um)

L(ucius) CILTIVS CELTIL

LI F(ilius) QVIRINA (tribu) COS

SVS IIIIII VIR AVG(ustalis) L(ocus) D(atus) D(ecreto) D(ecurionum)

Dem Mercurius Augustus geweiht. Lucius Ciltius Cossus, Sohn des Celtillus, aus der Bürgerabteilung Quirina, Mitglied des Kollegiums der kaiserlichen Sechserherren. Der Platz (für die In­schrift) wurde auf Beschluss des Stadtrates zur Verfügung gestellt.

A peek into the clothes chest

The sevir Augustalis is wearing a tunic with two red stripes. These stripes, or clavi were a status symbol originally reserved for members of the highest social classes, i.e. the equites (knights) and senators in Rome. Over his tunic, Lucius Ciltius Cossus is wearing a white woollen toga and closed leather boots (calcei). He has a box in his hands with incense used in religious sacrifices. The box fittings and the finger-ring were found at Augusta Raurica.