Wohlhabende Familie
Die Figuren zeigen Mitglieder einer wohlhabenden familia, wie sie in einem luxuriösen Stadthaus gewohnt haben könnten. Die Hausherrin (mater familias) führt den Haushalt mit strenger Hand. Um ihren Säugling kümmert sich eine Amme, um ihre ältere Tochter ein Privatlehrer. Der Hausherr (pater familias) empfängt im Stadthaus seine Geschäftspartner und lädt sie zu üppigen Gastmählern ein.
Pater familias

Der pater familias war das ranghöchste Mitglied der römischen Familie, das Familienoberhaupt. Er hatte uneingeschränkte Macht über seine familia, verfügte über Besitz und Vermögen und vertrat die Hausgemeinschaft in der Öffentlichkeit.
Pater familias

Mater familias

Die Ehefrau organisierte die Hausarbeit und kümmerte sich um die Erziehung der Kinder. Vor allem in der Oberschicht waren die Ehen häufig arrangiert – die Verbindung sollte den Familien der Eheleute finanzielle und gesellschaftliche Vorteile bringen.

Paar auf Lampe. Keramik. 50-100 n. Chr. Augusta Raurica, Frauenthermen.
Tochter

Mädchen aus römischen Bürgerfamilien wurden auf ihre Rolle als zukünftige Ehefrau und Mutter vorbereitet, Jungen auf die Rolle als Familienoberhaupt und guter Staatsbürger. Für Kinder besser gestellter Eltern begann mit 6 oder 7 Jahren die Schulzeit. Sie lernten Lesen, Schreiben und Rechnen. Kinder aus ärmeren Verhältnissen mussten hingegen arbeiten.

Puppe aus Elfenbein aus dem Grab eines 14 bis 15-jährigen Mädchens. Yverdon-les-Bains, VD.
Amme mit Säugling

In reichen römischen Familien gehörte es zum guten Ton, Säuglinge von Ammen stillen zu lassen. Denn Stillen wurde vielfach als eine mühsame Aufgabe angesehen, die ausserdem der Schönheit der Mutter schadete.

Eine Mutter oder Amme stillt ein Kleinkind. Ton. Ende 2. Jh. n. Chr. Augusta Raurica, Unterstadt.

Neugeborene wurden durch Massnahmen, wie das Wickeln, zu richtigen Menschen geformt. Votivgabe, Arcis-sur-Aube (F). Aufbewahrt im Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie, Troyes (F).

Saugfläschchen. Keramik. 50-100 n.Chr. Augusta Raurica, Unterstadt.